Montag, 31. März 2014

Die SchildBürgerInnen

Die SchildBürgerInnen wohnten auf dem kleinen Planet Schilden, der um einen wunderschönen Stern kreiste, den sie die Sonne nannten. Sie leuchtete tagsüber hell und wärmte die Schilder. Nachts jedoch war es dunkel und kühl, so dass man schlafen konnte.
Die Schilder waren ihrem Gott dankbar, der ihnen eine so nette Sonne gegeben hatte. Gott, so glaubten sie, hatte das Universum extra für sie gemacht.
Eines Tages entdeckten sie, dass sie Dinge anzünden konnten, indem sie mit einem geschliffenen Stück durchsichtigem Gestein das Sonnenlicht darauf fokussierten. Da fingen sie an, alles was sie fanden, probehalber anzuzünden, denn sie waren neugierig. Wenn etwas nicht brennen wollte, dann probierte man es mit kochen. Ob Steine, Pflanzen, oder Tiere, da machten sie keinen Unterschied. Nur Schilder waren natürlich tabu, denn sie hatten eine Seele.
Sie hatten schon seit Urzeiten Tiere gegessen, aber nur kleine, weiche, wie Würmer. Jetzt konnten sie auch größere Tiere essen.
Einer von ihnen warf eines Tages einen Stein ins Feuer, der plötzlich schmolz und als harte, glänzende Masse erstarrte, ein Metall. Ich glaube, es war Pentium. Aus dieser harten Masse bauten sie Schwerter und Messer, mit denen sie sich gegenseitig viel besser umbringen konnten als vorher. (Das durfte man natürlich nur mit Bösen.)
Auch die Tiere ließen sich jetzt viel leichter töten, und sie rotteten zahlreiche Arten aus. Sie begannen, Bäume zu zersägen, was ihren Experimenten mit Feuer neue Möglichkeiten gab. Manche von ihnen, des ständigen Herumwanderns müde, fingen an, Stühle zu bauen, und später dann auch Häuser drum herum. So wurden sie sesshaft.
Kurz danach fand einer von ihnen heraus, dass sich in einigen Gesteinen große Atomkerne befanden, die sich spalten ließen (soweit ich verstanden habe, mit Hilfe einer sehr spitzen Nadel) und dann laut knallten. Er baute aus vielen solcher Atome eine Bombe, die er AtomBombe nannte, und die so laut knallte, dass ein halbes Dutzend Häuser davon umfielen.
Als er dieses Gerät hatte, drohte er den anderen Schildern, ihre Häuser umzuwerfen, wenn sie nicht das taten, was er wollte. Natürlich bauten bald darauf die anderen auch solche Bomben, und alle hatten Angst.
Sie hatten ihren Planeten in Länder aufgeteilt, die alle paar Jahrzehnte in verschiedenen Koalitionen Kriege gegeneinander veranstalteten, um den BevölkerungsÜberschuss zu beseitigen und die Wirtschaft anzukurbeln (und weil die andere Seite so böse war, dass es eine moralische Pflicht war, sie zu eliminieren). Sie warfen dabei alle Häuser um. Danach begruben sie die Leichen und bauten die Häuser wieder auf. Denn sie waren fleißig.

Früher war alles besser

Die 16-beinigen Bewohner des Planeten Tria (Name aus Datenschutzgründen geändert) brauchten für ihre Technologie hohe Mengen an Energie.
Deshalb bauten sie einen riesigen Fusionsreaktor, indem sie im Weltraum driftenden Wasserstoff durch Gravitation einfingen, und in eine geeignete Position brachten, etwa 200 Millionen Kilometer von ihrem Planeten entfernt. Er versorgte sie mit Energie in einem wohlbemessenen elektromagnetischen Frequenzbereich, den die Trianer als Licht bezeichneten. Sie nannten ihren Fusionsreaktor Sonne.
Auch andere Zivilisationen bauten sich ihre Sonnen. Heute ist das Weltall voll davon, und der Wasserstoff wird knapp, so dass neue Zivilisationen nicht mehr wissen, wovon sie ihren Energiebedarf decken sollen.

Samstag, 29. März 2014

Gleichgewicht

Ist es nicht absurd, dass die reichen Industrieländer weiter auf Wachstum setzen, während wir wissen, dass die Erde keine 6 Milliarden Menschen mit unserer jetzigen Lebensweise versorgen kann?
Wäre es nicht an der Zeit, zu überlegen, wie wir ins Gleichgewicht kommen können?
Die Innovationen scheinen immer schneller zu werden, doch gewisse grundsätzliche Randbedingungen bleiben gleich: Die Vorräte an Energieträgern sind begrenzt. Wir können in einer vergifteten Umwelt nicht leben. Wir brauchen ein funktionierendes Ökosystem.
Die menschliche Lebensweise wird immer instabiler. Es ist absehbar, dass die Zahl der Menschen sinken wird, ob nun durch Kriege, Hunger oder Seuchen. Oder aber durch Geburtenkontrolle.
Viele Rohstoffe gehen uns aus, die Artenvielfalt sinkt, die tropischen Regenwälder werden zerstört, das Klima ändert sich, Gifte und Müll verteilen sich in der Umwelt, Gebiete werden radioaktiv verseucht.
Wir wissen nicht, welche Folgen das für das Ökosystem und uns haben wird.

Die Schere zwischen armen und reichen Ländern bleibt bestehen, und die zwischen armen und reichen Menschen innerhalb der reichen Länder wird weiter. Die reichsten Länder haben die fortschrittlichsten Waffen und können so ihren Reichtum verteidigen. Das wird mittlerweile ganz offen so gesagt.

Muss das so sein, oder können wir uns so organisieren, dass wir dauerhaft die Erde bewohnen können, in Frieden, Gerechtigkeit und Faulheit?
Wir werden sehen.

Donnerstag, 13. März 2014

To be thoroughly lazy

To be thoroughly lazy is a tough job,
but somebody has to do it.
Industrious people build industry.
Lazy people build civilization

(Kazuaki Tanahashi)