Samstag, 31. Dezember 2011

Giftige Gedanken erkennen und ersetzen

Mir sind mehrmals Leute begegnet, die sagten sinngemäß:
Es gibt Menschen, die saugen einem die Energie aus, wie Vampire.
Es ist leicht zu erkennen, dass dieser Gedanke falsch und schädlich ist:
  • Er weist die Verantwortung für das eigene Erleben jemand anders zu.
  • Er suggeriert, es gäbe nur eine begrenzte Menge an psychischer Energie, und einer könnte sie dem anderen stehlen.
  •  Er verallgemeinert und ist nicht konkret.
Wir können im Sinne der gewaltfreien Kommunikation reagieren, indem wir
  • nach einer konkreten Situation fragen, in der sie diese Erfahrung gemacht haben
  • und nach dem Verhalten der betreffenden Person
  • die Aufmerksamkeit auf ihre Gefühle lenken: Hast du dich geschwächt / frustriert / verärgert / ... gefühlt?

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Wirken Drogen?

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Alkohol und Cannabis nicht die Wirkung haben, die man ihnen i.a. zuschreibt. Sicher, sie haben ihre jeweiligen körperlichen (Neben-)Wirkungen, aber mir scheint, auf geistig-seelischer Ebene bewirken sie nur, dass die Gedanken unklarer werden. Und dadurch entsteht mehr Raum, um die eigenen Erwartungen auszuleben. Fast jeder, der diese Drogen zu sich nimmt, hat gewisse Erwartungen, die er aus seinem kulturellen Umfeld übernommen hat, wie er sich im Rauschzustand verhalten wird. Und diese Erwartungen verwirklichen sich dann.

Montag, 26. Dezember 2011

Ich bin wie eine Waschmaschine

Ich Schlafender bin wie eine Waschmaschine. Eine Situation drückt meine Knöpfe, und das vorgespeicherte Programm läuft ab. Kann ich stattdessen tun, wonach mir gerade ist?

Montag, 19. Dezember 2011

Was geschieht, und was nicht

Was ein einzelner bewirken kann, das geschieht in aller Regel auch.
Was das Zusammenwirken aller voraussetzt, das geschieht nicht.
Was das Zusammenwirken vieler voraussetzt, das geschieht dann, wenn jeder einzelne einen Vorteil davon hat, sich entsprechend zu verhalten.
Mit anderen Worten: Wir können davon ausgehen, dass jede denkbare Verhaltensform bei dem einen oder anderen Menschen auftritt.

Beispiel: Es gibt freie Software, wie z.B. Linux und vieles mehr. Obwohl diejenigen, die diese Software schreiben, davon keinen erkennbaren Vorteil haben, wird diese Software geschrieben. Denn es genügt, wenn sie einmal geschrieben wird, dann ist sie für alle verfügbar.
Auf der anderen Seite gibt es Probleme wie die Klimaerwärmung. Solange nur ein Teil der Menschheit weiter fossile Energieträger verbrennt, wird sich das Klima weiter erwärmen. Zwar haben die meisten ein Interesse daran, dies zu verhindern. Jedoch hat ein einzelner Entscheidungsträger keinen Vorteil davon, sich Beschränkungen zu unterwerfen. Man müsste hier zunächst eine geeignete Entscheidungsstruktur schaffen.

Wege zur Demokratie (Teil 1)

Wir wollen darüber nachdenken, wie eine demokratische Regierungsform aussehen könnte. (Diese Idee stammt nicht von mir, sondern ich habe irgendwo davon gelesen, erinnere mich aber nicht, wo.)
In einem demokratischen Staat würde das Volk über den Zielwert wichtiger Variablen abstimmen. Eine wichtige Variable wäre z.B. die Einkommensungleichheit, gemessen z.B. als Varianz des Logarithmus des Einkommens. Das Volk würde einen Zielwert dafür festlegen. Jeder Bürger würde für einen bestimmten Wert stimmen, und man würde als Zielwert den Median dieser Einzelwerte nehmen.
Jedes Gesetz hätte ein klar definiertes, messbares Ziel, z.B. die Einkommensungleichheit zu erhöhen oder zu verrringern - ein Ziel, das vom Volk direkt vorgegeben wird. Es würde dann, nach einer gewissen Zeit, überprüft, ob das Gesetz seinen Zweck erfüllt hat oder nicht. Gesetze, die sich nicht bewähren, oder deren Zweck nicht mehr aktuell ist, würden automatisch wieder aufgehoben.

Übrigens, warum nehmen wir den Median der Einzelwerte und nicht den Durchschnitt?
(Zunächst, was ist der Median? Es ist derjenige Wert mit der Eigenschaft, dass die Hälfte der Wähler einen größeren Wert möchte, und die andere Hälfte einen kleineren.)
Damit die Wähler für den Wert stimmen, den sie tatsächlich möchten, und nicht für einen extremen Wert, um den Einfluss ihrer Stimme zu erhöhen.
Beispiel: Anton möchte den Wert 7, während sich aus den Stimmen der übrigen 500 Wähler der Zielwert 5 ergibt. Würde man mit dem Durchschnitt arbeiten, so würde Anton nicht für 7 stimmen, sondern für 1000, wodurch der Durchschnitt tatsächlich auf 7 gehoben würde. Nehmen wir dagegen den Median, so macht es keinen Unterschied, ob er 7 oder 1000 wählt, solange der Median der übrigen Stimmen kleiner ist als 7.Doch dies ist nur ein Verfahrensdetail. Tatsächlich wäre die Sache etwas komplizierter, da es nicht nur eine Zielvariable gibt, sondern viele, die zueinander gewichtet werden müssen, da sie möglicherweise einander widersprechen. Die Gesamtwertung wird aus den Einzelwerten in einer Weise berechnet, die dem einzelnen keinen Anreiz gibt, aus strategischen Gründen anders zu stimmen als es seinem wahren Ziel entspricht.