Samstag, 29. Januar 2011

Was das Fragezeichen tat, nachdem es die Antwort gefunden hatte

Als das Fragezeichen eine (vorläufige) Antwort gefunden hatte, war es froh und sehr erleichtert, dass es sich jetzt nicht mehr seinen Kopf (oder was auch immer es war, mit dem es dachte) zerbrechen musste.
Es tat nun einfach das, wozu es gerade Lust hatte.
Es saß z.B. herum - und wenn jemand es fragte, was es da tat, dann sagte es manchmal, einfach so zum Spaß: Ich meditiere.
Und wenn jemand ihm etwas mitteilen wollte, dann hörte es aufmerksam zu, solange es Lust dazu hatte.
Und wenn jemand es aufforderte, zu sprechen, dann sagte es etwas, aber nur falls und solange es ihm Spaß machte.
Kurz gesagt: Es genoss einfach das Leben.
Ja, nun, da es die Antwort kannte, konnte es das.

Die kürzeste bisher gefundene Antwort auf die Frage...

...aller Fragen habe die Länge l und sei ausgedrückt in einem Alphabet von n Zeichen.

Welche Eigenschaften haben l und n?

1. Die kürzeste Antwort enthält alle n Zeichen des Alphabets, daher ist l>=n.

2. Eines der Zeichen des Alphabets war das Fragezeichen. Folglich enthält auch die Antwort ein "?".

3. Bevor das Fragezeichen den Beweis gelesen hatte, war es unzufrieden mit allen Antworten, die es bis dahin gesehen hatte.

4. Nachdem das Fragezeichen den Beweis gelesen hatte, war es zufrieden, und hörte auf mit der ganzen Fragerei.

5. Es gibt 2 Möglichkeiten:

Fall 1:

Das Fragezeichen hat den Beweis selbst aufgeschrieben.

Fall 2:

Ein anderes Zeichen schrieb den Beweis auf und zeigte ihm dann dem Fragezeichen.

6. Um zu entscheiden, ob der Beweis korrekt war, prüfte das Fragezeichen den Beweis auf so viele Weisen, wie ihm einfielen, und zwar so lange, wie es zweifelte, ob er korrekt war.

7. Das heißt, nachdem das Fragezeichen den Beweis - den wir im folgenden als ! abkürzen wollen, überprüft hatte, zweifelte es nicht mehr daran, dass ! ihm etwas gezeigt hatte, was es vorher noch nicht wusste.

8. Deshalb konnte dann das Fragezeichen dem ! sagen, wozu ! gut war.

9. Damit hatten nun ? und ! beide die Antwort gefunden.

10. Wenn du eine kürzere oder bessere Antwort findest, teile sie mir bitte mit. Wenn ich eine solche finde, veröffentliche ich sie hier, falls möglich.

Eine mögliche Antwort auf die große Frage

Bald erkannten die Zeichen, dass die Frage, die sie beschäftigte, ziemlich knifflig war. Und so beschlossen sie, sich einmal alle zusammenzusetzen, um nach einer Antwort zu suchen.
Da keines von ihnen die Antwort kannte, probierten sie verschiedene Anordnungen der Zeichen durch und schauten, ob diese Zeichenfolgen eine befriedigende Antwort auf die Frage wären.
Also fingen sie an mit Zeichenfolgen wie:
"?1??111"
Und alle waren sich einig: Nein, das ist noch nicht die Antwort, die wir suchen.
Die Zeichenfolgen, die sie ausprobierten, wurden immer länger.
Endlich, eines Tages, fanden sie eine Zeichenfolge, die ziemlich klug aussah.
Das könnte die Antwort sein, meinten sie, und schauten und untersuchten sie.
Tatsächlich, die Zeichenfolge war ein Beweis dafür, dass kein Zeichen des Alphabets weggelassen werden konnte, ohne etwas Wichtiges zu verlieren: Nämlich die Fähigkeit, einen solchen Beweis aufzuschreiben.

Die Sage vom Fragezeichen

Es war einmal ein Zeichen. Dieses Zeichen war Teil eines Alphabets.
Lange hatte das Zeichen so vor sich hin existiert, doch irgendwie war es nicht ganz zufrieden.
Denn es wollte eine Antwort finden auf die Frage:
Wozu bin ich hier? Würde ohne mich nicht alles genauso gut funktionieren? Braucht das Alphabet mich wirklich?

Es hatte lange darüber nachgedacht, ohne eine Antwort auf diese Frage zu finden.
Schließlich wurde es ungeduldig, denn es wollte nicht einfach weiter existieren, ohne eine Antwort auf diese Frage zu kennen.

Ich möchte dieses Zeichen im folgenden das Fragezeichen nennen.

Da das Fragezeichen merkte, dass es alleine wohl keine Antwort auf seine Frage finden würde, ging es einfach zu einem der anderen Zeichen und fragte es:

Wozu bin ich hier?

Das Zeichen, das das Fragezeichen als erstes fragte - nennen wir es mal das Zeichen Nr. 1 - wusste keine Antwort.

Es sagte zum Fragezeichen: "Das ist eine gute Frage, die auch ich mir schon oft gestellt habe. Kannst du denn umgekehrt mir sagen, wozu ich nötig bin?"

Und das Fragezeichen antwortete: "Nein, auch das weiß ich nicht."

Und die beiden Zeichen gaben sich gegenseitig ein Versprechen:

Wenn eines von beiden eine Antwort auf die Frage des anderen finden würde, würde es ihm diese Antwort mitteilen.

Und dann machten sich die beiden Zeichen auf, um eine Antwort auf die beiden Fragen zu finden...
Die Frage: Wozu bin ich hier?
Und die Frage: Wozu ist derjenige hier, der mir diese Frage gestellt hat?

Sie gingen also ihrer Wege und fragten jedes der anderen Zeichen, die sie unterwegs trafen:
-Wozu bin ich da?
-Wozu ist das Zeichen da, das mir die Frage stellte?
-Und wozu all die Zeichen, die davor schon gefragt hatten?

Und die Zeichen, die sie trafen, taten das gleiche.

Und so fragten sich die Zeichen immer wieder gegenseitig...

Jetzt fragst du dich vielleicht:

Haben sie denn jemals eine Antwort erhalten?

Wie die Geschichte weitergeht, erfährst du in einem der nächsten Posts.

Ich muss nur erst jemanden finden, der es weiß...

Montag, 24. Januar 2011

Projekt 0. Eine Geschichte.

Es war einmal ein Universum.
In diesem, irgendwo, irgendwann, gab es einen Planeten.
Auf diesem entstand Leben.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich intelligente Lebewesen.
Lebewesen, die vielerlei Geräte bauten.
Geräte, um das Universum zu untersuchen und zu verstehen, und um aufzuschreiben, was sie herausfanden.

Eines Tages jedoch erkannten die Wesen, dass ihr Planet bald unbewohnbar werden würde. Sie wussten zwar, dass es viele andere Planeten im Universum gab, jedoch kannten sie keinen bewohnbaren Planeten, der nahe genug gewesen wäre, um dorthin umzusiedeln.

Das war traurig, denn die Wesen hatten im Laufe ihrer langen Geschichte vieles gelernt und verstanden, was sie für mitteilenswert hielten.
Also sammelten sie all dieses Wissen: alle großen und kleinen Werke ihrer Literatur, vor allem aber alle wissenschaftlichen Erkenntnisse. Und auch die Erbanlagen ihrer Art und vieler anderer Arten, die auf ihrem Planeten lebten oder einmal gelebt hatten.

All diese Daten packten sie auf kluge Weise zusammen in einen stabilen Behälter und brachten ihn auf eine Reise ins All. Auf einem Weg durch die Raum-Zeit, der darauf angelegt war, mit großer Wahrscheinlichkeit auf andere bewohnbare Planeten zu stoßen.