Samstag, 31. Dezember 2011

Giftige Gedanken erkennen und ersetzen

Mir sind mehrmals Leute begegnet, die sagten sinngemäß:
Es gibt Menschen, die saugen einem die Energie aus, wie Vampire.
Es ist leicht zu erkennen, dass dieser Gedanke falsch und schädlich ist:
  • Er weist die Verantwortung für das eigene Erleben jemand anders zu.
  • Er suggeriert, es gäbe nur eine begrenzte Menge an psychischer Energie, und einer könnte sie dem anderen stehlen.
  •  Er verallgemeinert und ist nicht konkret.
Wir können im Sinne der gewaltfreien Kommunikation reagieren, indem wir
  • nach einer konkreten Situation fragen, in der sie diese Erfahrung gemacht haben
  • und nach dem Verhalten der betreffenden Person
  • die Aufmerksamkeit auf ihre Gefühle lenken: Hast du dich geschwächt / frustriert / verärgert / ... gefühlt?

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Wirken Drogen?

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Alkohol und Cannabis nicht die Wirkung haben, die man ihnen i.a. zuschreibt. Sicher, sie haben ihre jeweiligen körperlichen (Neben-)Wirkungen, aber mir scheint, auf geistig-seelischer Ebene bewirken sie nur, dass die Gedanken unklarer werden. Und dadurch entsteht mehr Raum, um die eigenen Erwartungen auszuleben. Fast jeder, der diese Drogen zu sich nimmt, hat gewisse Erwartungen, die er aus seinem kulturellen Umfeld übernommen hat, wie er sich im Rauschzustand verhalten wird. Und diese Erwartungen verwirklichen sich dann.

Montag, 26. Dezember 2011

Ich bin wie eine Waschmaschine

Ich Schlafender bin wie eine Waschmaschine. Eine Situation drückt meine Knöpfe, und das vorgespeicherte Programm läuft ab. Kann ich stattdessen tun, wonach mir gerade ist?

Montag, 19. Dezember 2011

Was geschieht, und was nicht

Was ein einzelner bewirken kann, das geschieht in aller Regel auch.
Was das Zusammenwirken aller voraussetzt, das geschieht nicht.
Was das Zusammenwirken vieler voraussetzt, das geschieht dann, wenn jeder einzelne einen Vorteil davon hat, sich entsprechend zu verhalten.
Mit anderen Worten: Wir können davon ausgehen, dass jede denkbare Verhaltensform bei dem einen oder anderen Menschen auftritt.

Beispiel: Es gibt freie Software, wie z.B. Linux und vieles mehr. Obwohl diejenigen, die diese Software schreiben, davon keinen erkennbaren Vorteil haben, wird diese Software geschrieben. Denn es genügt, wenn sie einmal geschrieben wird, dann ist sie für alle verfügbar.
Auf der anderen Seite gibt es Probleme wie die Klimaerwärmung. Solange nur ein Teil der Menschheit weiter fossile Energieträger verbrennt, wird sich das Klima weiter erwärmen. Zwar haben die meisten ein Interesse daran, dies zu verhindern. Jedoch hat ein einzelner Entscheidungsträger keinen Vorteil davon, sich Beschränkungen zu unterwerfen. Man müsste hier zunächst eine geeignete Entscheidungsstruktur schaffen.

Wege zur Demokratie (Teil 1)

Wir wollen darüber nachdenken, wie eine demokratische Regierungsform aussehen könnte. (Diese Idee stammt nicht von mir, sondern ich habe irgendwo davon gelesen, erinnere mich aber nicht, wo.)
In einem demokratischen Staat würde das Volk über den Zielwert wichtiger Variablen abstimmen. Eine wichtige Variable wäre z.B. die Einkommensungleichheit, gemessen z.B. als Varianz des Logarithmus des Einkommens. Das Volk würde einen Zielwert dafür festlegen. Jeder Bürger würde für einen bestimmten Wert stimmen, und man würde als Zielwert den Median dieser Einzelwerte nehmen.
Jedes Gesetz hätte ein klar definiertes, messbares Ziel, z.B. die Einkommensungleichheit zu erhöhen oder zu verrringern - ein Ziel, das vom Volk direkt vorgegeben wird. Es würde dann, nach einer gewissen Zeit, überprüft, ob das Gesetz seinen Zweck erfüllt hat oder nicht. Gesetze, die sich nicht bewähren, oder deren Zweck nicht mehr aktuell ist, würden automatisch wieder aufgehoben.

Übrigens, warum nehmen wir den Median der Einzelwerte und nicht den Durchschnitt?
(Zunächst, was ist der Median? Es ist derjenige Wert mit der Eigenschaft, dass die Hälfte der Wähler einen größeren Wert möchte, und die andere Hälfte einen kleineren.)
Damit die Wähler für den Wert stimmen, den sie tatsächlich möchten, und nicht für einen extremen Wert, um den Einfluss ihrer Stimme zu erhöhen.
Beispiel: Anton möchte den Wert 7, während sich aus den Stimmen der übrigen 500 Wähler der Zielwert 5 ergibt. Würde man mit dem Durchschnitt arbeiten, so würde Anton nicht für 7 stimmen, sondern für 1000, wodurch der Durchschnitt tatsächlich auf 7 gehoben würde. Nehmen wir dagegen den Median, so macht es keinen Unterschied, ob er 7 oder 1000 wählt, solange der Median der übrigen Stimmen kleiner ist als 7.Doch dies ist nur ein Verfahrensdetail. Tatsächlich wäre die Sache etwas komplizierter, da es nicht nur eine Zielvariable gibt, sondern viele, die zueinander gewichtet werden müssen, da sie möglicherweise einander widersprechen. Die Gesamtwertung wird aus den Einzelwerten in einer Weise berechnet, die dem einzelnen keinen Anreiz gibt, aus strategischen Gründen anders zu stimmen als es seinem wahren Ziel entspricht.

Freitag, 18. November 2011

Australien

Heute mal eine kleine Lektion in Geografie.

Wir sollten die Australier bedauern, weil sie mit dem Kopf nach unten hängen.
Dadurch sammelt sich das Blut im Kopf an, was zu Realitätsverzerrungen führen kann.
So behaupten manche von ihnen, sie stünden oben, und wir hingen unten.
Das ist doch albern.
Es könnte aber auch sein, dass Blutanstauung im Gehirn intelligent macht.
Dann hätten sie mit ihrer Behauptung vermutlich recht...
Und somit wären wir, als die Untenhängenden, wiederum die Intelligenteren.
Wie man es auch sieht, Australier sind dümmer als wir Nordhalbkügler

Donnerstag, 17. November 2011

Geschichte der Krawatte

Die Krawatte ist ein Kleidungsstück, dessen Tragwert sich mir nicht erschließt. Man trägt Schuhe, um sich die Füße nicht zu verletzen. Pullover und Hosen zum Warmhalten. Andere Kleidungsstücke dienen eher dazu, andere sexuell zu erregen, oder dies zu vermeiden, oder einfach dem biometrischen Datenschutz durch Verhüllung.
Aber eine Krawatte? Wer hat sowas erfunden? Sich den Hals zuzuschnüren?
Ich stelle mir vor, der erste, der eine Krawatte trug, war sowas wie ein Punk, der sich einen Ring durch die Nase stechen lässt. Es tut weh und behindert, aber man macht es graad zelääds, um zu zeigen, dass man sich von andern nichts vorschreiben lässt.
Doch dann ahmten andere es ihm nach, es wurde Mode, auch wenn die Eltern es hassten. Und irgendwann musste man es einfach tun, um nicht als spießig zu gelten. Und so schnüren sich heute alle, die in sein wollen, freiwillig den Hals zu.

Mittwoch, 16. November 2011

Die Besucher - eine Science-Fiction-Geschichte

Eine Kugel von 80 m Durchmesser näherte sich der Erdoberfläche über einer Wüstengegend in Nordamerika. Sie veränderte ihre Form fließend zu einer Halbkugel mit 3 Stützbeinen und landete auf diesen. Die Radarschirme hatten sie nicht erfassen können, und auch optisch war sie gut getarnt.  Trotzdem
wurde sie gesehen - es war ein Zufall. 
Günther und Claudia hatten in der Nähe der Stelle gecampt. Sie waren seit 3 Wochen hier unterwegs, auf einem Gebiet, das in ihrer Kindheit USA gehießen hatte. Dies war ihre erste gemeinsame Reise, und sie hatte sich als Belastung für ihre junge Beziehung erwiesen. Claudia hatte sich gerade verärgert vor das
Zelt begeben, als sie die Kugel über dem Abendhimmel erkannte. Das Objekt unterschied sich farblich nicht vom Hintergrund, doch der scharf begrenzte Rand einer Wolke wurde unscharf verwischt. Zuerst dachte sie an eine Fata Morgana, doch dann erkannte sie die kugelrunde Form, die sich vom Hintergrund abhob und schnell größer wurde. 
Claudia schrief auf und rief: "Wir müssen wegrennen!" Sie streckte den Kopf ins Zelt und rief: "Los, kom
schnell raus!" Dann hörten beide ein tiefes Brummen. Ein starker Wind kam auf, den die beiden erst allmählich mit dem bedrohlichen Objekt in Verbindung brachten. Günther hatte sich schnell seine Hose angezogen und
seine Füße in die Sandalen gesteckt, und wollte gerade wegrennen, als er sah, dass das Objekt nicht mehr näherkam. Er sah sich rasch um. "Wir verstecken uns im Zelt! Los, zurück! Es gibt hier sonst kein Versteck!"
Widerwillig kam sie mit ins Zelt. Sie beobachteten das Geschehen durch eine kleine Öffnung. Das Ufo war in dieser Nähe deutlich zu erkennen. Sie sahen die etwa 2 Meter langen kegelförmigen Beine, auf denen
die Halbkugel stand. Sie waren etwa 30 Meter davon entfernt.
Übung 1: Welchen Durchmesser hatte das jetzt halbkugelförmige Objekt, und unter welchem Winkel sahen sie es? (Vorausgesetzt, das Volumen blieb bei der Umformung konstant, und das Volumen der Beine ist zu vernachlässigen.)
Sie sahen mehrere schwarze Röhren, die aus der Kugel ausfuhren und eine dunkle Flüssigkeit aussonderten. Günther dachte an Erdöl, über das er einmal gelesen hatte. Claudia dachte dabei an Kotze. Wahrscheinlich war den Insassen von der Fahrt schlecht geworden, und sie mussten sich alle übergeben. Ein seltsamer Gedanke, aber er schoß ihr durch den Kopf und sie musste lachen. Dann bekam sie Angst, weil sie ein Geräusch gemacht hatte und besser still sein sollte. Was danach kam, daran erinnern sich beide heute nicht mehr.
Claudia erwachte, als ein Polizist sie anschrie: "Können Sie mich hören?" und ihr eine Ohrfeige gab. Ihr Kopf lag in Gras und Erde. Sie lag im Straßengraben. Ihr war schlecht. "Haben Sie getrunken?" fragte der Polizist?
"Nein," sagte sie, "oder, ich weiß nicht." "Aber ich weiß es", sagte er. "Sie stinken nach Alkohol. Wir bringen sie aufs Revier und testen Sie auf Drogen. Kommen Sie mit." Sie wurde unsanft in die Höhe befördert und abtransportiert. 
Später wurde sie ins Krankenhaus gebracht, und nach dem dritten Labortest stand fest, dass sie eine Vergiftung durch Ethanol, Methanol, Propanol, Chloroform und andere Lösungsmittel erlitten hatte. Am dritten Tag nach ihrer Einlieferung, dem Tag ihrer Entlassung, begann sie sich an das Ereignis mit dem Raumschiff zu erinnern. Sie rief Günther an, doch niemand ging ran, nur die Mailbox begrüßte sie mit einer unpersönlichen Botschaft. Sie fuhr mit der U-Bahn zu seiner Wohnung, doch es öffnete niemand. Sie meldete ihn als vermisst bei der Polizei, doch man sagte ihr, eine Vermisstenmeldung werde bei Erwachsenen erst nach 72 Stunden angenommen. In den allermeisten Fällen tauchten Vermisste wieder auf, hatten bloß vergessen ihr Handy aufzuladen oder wollten einfach mal ihre Ruhe. 
Günther fiel den Behörden am nächsten Tag auf. In einer nahegelegenen Großstadt urinierte er in aller Öffentlichkeit, nur ein paar Meter von einem Polizisten entfernt, der ihn darauf  ansprach. Er wirkte verwirrt und wurde daraufhin in Gewahrsam genommen. Seine Blutprobe ergab eine Vergiftung mit verschiedenen
kaum gebräuchlichen Chemikalien. Er behauptete später, sich ebenfalls an das Raumschiff zu erinnern, jedoch erst nachdem Claudia mit ihm darüber geredet hatte. Die beiden fuhren wieder zu der Stelle, doch sie konnten sich nicht mal einig werden, wo genau es war, und sie fanden kein Raumschiff und keine Spuren.
Keiner glaubte den beiden ihre Geschichte, und sie begannen selbst daran zu zweifeln.
Niemand sonst hatte ein Ufo in der Nähe gemeldet - bis auf das übliche statistische Rauschen, so gab es z.B. 2 Wochen später eine Sichtung etwa 100 km entfernt, aber dort war das Objekt pink gewesen und hatte die Form einer riesigen Möwe. Erst als sie ihre Geschichte im Internet verbreiteten, begannen die üblichen Nachsichtungen, wenn die Leute anfangen, mehr darauf zu achten, ob da vielleicht irgendwo ein Ufo rumfliegt.
Allerdings mehrten sich die Fälle von Vergiftungen durch die verschiedensten ungewöhnlichen Chemikalien. In den 3 Monaten danach wurden 244 Stoffe in die Liste verbotener Suchtmittel neu aufgenommen, fast doppelt so viele wie üblich. Es ist bis heute nicht klar, wieviele dieser Substanzen absichtlich genommen worden waren. Oft wurden Stoffe populär, wenn sie in einer Blutprobe gefunden worden waren. Doch die User behaupteten neuerdings meist, Außerirdische müssten ihnen wohl den Stoff im Schlaf gespritzt haben.

In den nächsten Monaten geschah sonst nichts Ungewöhnliches, jedenfalls nichts, was man nicht als Auswirkungen von  Klimawandel, Umweltverschmutzung oder radioaktiver Verseuchung erklären konnte.
Allerdings nahmen die Fischbestände drastisch ab, und häufig enthielten die Fische bedenkliche Mengen von Chemikalien. Die Ursache blieb rätselhaft - bis eines Tages in einer Probe des Meeresbodens eine unbekannte Lebensform entdeckt wurde. Es handelte sich um bakterienähnliche Gebilde, deren genetischer Code sich jedoch von dem bisher einzig bekannten irdischen Code unterschied. Es stellte sich bald heraus, dass sich die neuentdeckte Lebensform rasch vermehrte, und in wenigen Monaten überhand zu nehmen drohte.
Es gab sie in zahlreichen Varianten, die verschiedenste, meist für uns giftige Chemikalien produzierten. Hierfür nutzten sie das Sonnenlicht, oder sie fraßen irdische Bakterien. Sie schlossen sich teilweise zu Verbänden zusammen und konnten miteinander durch Photonen über mehrere Millimeter hinweg miteinander kommunizieren. Sie bildeten eine Art intelligente Folie, die inzwischen einen Großteil des Meeresbodens überzog und chemisch veränderte. Auch in den Därmen von Tieren und Menschen wurden die AlienBakterien immer häufiger gefunden. Dies verursachte meist schwere Vergiftungen und den Tod.
Es gab immer mehr Ufo-Sichtungen, doch Mathematiker wiesen darauf hin, dass - wenn die neue Lebensform tatsächlich außerirdischen Ursprungs war - es für die Invasoren keinen Sinn machte, mehr als ein Raumschiff zu einem Planeten zu senden. Wenn man die Strategie der Überwältigung durch heimliches Eindringen und exponentielle Vermehrung verfolgt, hat man mit zwei Raumschiffen lediglich das doppelte Entdeckungsrisiko, gewinnt aber lediglich etwas Zeit - in diesem Fall nur etwa 2 Wochen, denn innerhalb dieser Zeitspanne verdoppelte sich die Menge der außerirdischen Lebewesen.
Übung 2: Unter der Annahme, dass 10 % des Volumens des Raumschiffs aus Lebewesen bestand, von denen wiederum 10% sich auf der Erde vermehren konnten: Wie lange dauerte es, bis die Erde von einer 1mm dicken Schicht der Außerirdischen überzogen war?
Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass die Außerirdischen ein Reservat für uns eingerichtet haben, wo die wenigen überlebenden Menschen weiter existieren dürfen.

Samstag, 1. Oktober 2011

Wie intelligent etwas ist

Wie intelligent etwas ist, lässt sich dadurch ermessen, wie schwer es ist, sein Verhalten vorherzusagen (wobei wir völlige Kenntnis seiner Umgebung und seiner Sinneswahrnehmungen voraussetzen, und außerdem, dass der Zufall keine Rolle spielt).
Planeten z.B. scheinen nicht sonderlich intelligent zu sein, wenn man ihr Verhalten auf ihrer eigenen Größenordnung betrachtet. Sie bewegen sich sehr regelmäßig um die Sonne, ihre Bahn kann mit wenig Aufwand für Jahrmillionen im voraus berechnet werden.
Wenn man genauer hinschaut, kann es Überraschungen geben. Wie erklärt man, dass sich plötzlich ein Stück  Materie von der Oberfläche eines Planeten löst und ins All fliegt? So ein Verhalten gibt es wohl nur dann, wenn sich auf dem Planeten intelligentes Leben entwickelt hat, das eine Rakete gebaut hat. Auch die Ausstrahlung von elektromagnetischen Wellen dürfte charakteristisch für eine technische Zivilisation sein.

Und läuft auf der Erde nicht seit Anbeginn des Lebens ein komplexer Rechenprozess, der Gene berechnet?
So gesehen ist die Erde überaus intelligent, da sie sowohl die Intelligenz des Lebens als auch die aller Gehirne in sich trägt. Freilich dringt davon nur wenig nach draußen.

Erläuterungen zum BtmG - Teil 2

Im BtmG kommen die Begriffe "geringe Menge" und "nicht geringe Menge" vor. Naive Menschen würden vielleicht denken, dass eine Menge entweder gering oder nicht gering ist. Die Juristen verwenden jedoch eine 3-wertige Logik, in der eine Aussage wahr, falsch oder unentscheidbar sein kann. Die logischen Verknüpfungen sind wie folgt definiert:
nicht w u f
f u w

und w u f
w w u f
u u u f
f f f f

oder w u f
w w w w
u w u u
f w u f

Das Leben, das Universum, und alles

Die Frage "Wieso existiere ich?" enthält 3 große Teilfragen:
1. Wieso gibt es ein Universum?
2. Wieso gibt es Leben?
3. Was ist Bewusstsein?

Wir haben das Glück, zu einer Zeit zu leben, in der die ersten beiden Fragen fast befriedigend beantwortet sind - zwar kennen wir die Details nicht, aber wir haben eine Vorstellung davon, wie die Antwort ungefähr aussehen wird.
Am besten verstanden ist Frage 2. Die Entdeckung der Evolution und ihres Mechanismus hat die Frage geklärt, wie sich aus Einzellern Menschen entwickeln konnten. Wie die Einzeller entstanden sind, ist weniger klar. Experimente zeigen allerdings, dass unter Bedingungen, wie sie vermutlich einst auf der Erde herrschten, spontan Aminosäuren und andere komplizierte organische Moleküle entstehen. Wir können uns vorstellen, dass durch chemische Prozesse sich Moleküle bildeten, die in der Lage waren, Kopien von sich zu erstellen. Von da an ergibt sich der Rest fast von selbst.

Zur Frage 1: Wenn wir annehmen, dass alles, was mathematisch möglich ist, existiert, brauchen wir nur noch eine geeignete mathematische Struktur zu finden, die unser Universum korrekt beschreibt. Wenn diese Struktur irgendwann gefunden werden sollte, werden wahrscheinlich nur wenige Menschen die Theorie verstehen, so wie ja jetzt schon nur wenige die Quantentheorie und ihre Weiterentwicklungen verstehen.
Vermutlich gibt es sehr viele Universen, und mindestens eines ist darunter, das die ganze Komplexität zulässt, die wir in unserer Welt sehen.

Die Frage 3 dagegen liegt noch eher im dunkeln.
Wir wissen aus zahlreichen Beobachtungen, dass unser Bewusstsein von der Aktivität des Gehirns abhängt, d.h. unser bewusstes Erleben wird vollständig bestimmt durch die Vorgänge im Gehirn.
Klar ist auch, dass Bewusstsein irgendetwas mit Informationsverarbeitung zu tun hat. Der Zweck unseres Gehirns ist ja, unser Verhalten (und Hormonausschüttung) zu steuern. Dazu passt, dass wir uns als Wahrnehmende und Handelnde empfinden. Obwohl ein Großteil unseres Verhaltens unbewusst geschieht, ist ein Teil davon bewusst.
Ferner wird auch die Aufmerksamkeit, das heißt der Ausschnitt unserer Wahrnehmungen und Handlungen, der uns bewusst ist, gesteuert. Diese Steuerung der Aufmerksamkeit geschieht meist unbewusst, kann aber auch bewusst geschehen.
Wir wissen jedoch zu wenig über Bewusstsein, um zu verstehen, in welchem Maße Affen, Delphine, Ratten, Fische, Insekten, Bäume, Bakterien, Steine, Planeten oder das Universum als ganzes Bewusstsein besitzen. Oder wieviel Bewusstsein Computer haben können.
Bewusstsein, wie wir es kennen, ist an Gehirne gebunden.
Doch wenn das Bewusstsein nichts anderes ist als Informationsverarbeitung, dann ist anzunehmen, dass man das Gehirn durch ein elektronisches Gerät simulieren könnte, und ein solcher Computer, in einem geeigneten "Körper" untergebracht - so dass er Wahrnehmungen hat und einen Körper steuert - wäre dann auch bewusst, jedenfalls dann, wenn er das gleiche leistet wie ein menschliches Gehirn. Und er würde auch Schmerzen oder Freude empfinden können, wenn er geeignet gebaut wäre.

Steven Pinker schreibt, dass wir in unserem Gehirn verschiedene "Module" haben, die verschiedene Objekte der Außenwelt "modellieren". D.h. wir teilen die Objekte in verschiedene Kategorien: Gegenstände, Lebewesen, Menschen. Wir denken über Menschen in der Regel nicht als Gegenstände. Sie verhalten sich anders als typische Gegenstände, wie Steine. Sie unterliegen jedoch denselben physikalischen Gesetzen.
Es gibt keine klar definierten Grenzen zwischen diesen 3 psychologischen Kategorien. Die Fälle, wo etwas nicht klar zugeordnet werden kann, sind uns unheimlich, und wir wissen nicht, wie wir mit ihnen umgehen sollen, besonders wenn eine der beiden Kategorien der Mensch ist.
Deshalb will man Experimente verbieten, in denen Menschen mit Tieren gekreuzt werden.
Der Tod ist der Übergang von der Kategorie Mensch (oder Lebewesen) in die Kategorie Gegenstand. Leichen, die nicht tot bleiben wollen, sind der Inhalt zahlreicher Horrorgeschichten.
Computer, die bewusst werden, stellen uns vor dieselbe Herausforderung eines Kategorie-Bruchs.

Freitag, 30. September 2011

Erläuterungen zum BtmG - Teil 1

Im Betäubungsmittelgesetz sind Betäubungsmittel definiert als die in den Anlagen I bis III aufgelisteten Stoffe.
In der Anlage I ist einer der Punkte:
"die Stereoisomere der in dieser oder einer anderen Anlage aufgeführten Stoffen, wenn sie als Betäubungsmittel missbräuchlich verwendet werden sollen".
Um uns nicht durch die Alltagsbedeutung der Worte ablenken zu lassen, ersetzen wir einmal das Wort  "Betäubungsmittel" durch "Raatzeknöken".
Wir haben eine Definition der folgenden Form:
"Raatzeknöken sind die folgenden Stoffe:
-Visovasvol
-Xaloxenolin
-die Isogedönse der hier aufgelisteten Stoffe, sofern sie als Raatzeknöken verwendet werden sollen."
Der zu definierende Begriff wird in der Definition verwendet, als ob er schon definiert wäre.

In der Mathematik bezeichnet man so etwas als Rekursion. Die sinnvollste Interpretation wäre:

Raatzeknöken sind:
-Visovasvol
-Xaloxenolin
-die Isogedönse von Visovasvol und Xaloxenolin, sofern sie als Visovasvol oder Xaloxenolin verwendet werden sollen.
-die Isogedönse von Visovasvol und Xaloxenolin (oder deren Isogedönse, sofern sie als Visovasvol oder Xaloxenolin verwendet werden sollen), sofern sie als Isogedönse von Visovasvol und Xaloxenolin, die als Visovasvol oder Xaloxenolin verwendet werden sollen, verwendet werden sollen.
 -usw.

Eigentlich kämen hier auch noch die Isogedönse der Isogedönse hinzu. Da das Wort Stereoisomere jedoch idempotent ist (d.h. ein Stereoisomer eines Stereoisomers von X ist selbst ein Stereoisomer von X), können wir diese hier weglassen.

Es ist zwar nicht möglich, einen Stoff X als Stoff Y zu verwenden, außer wenn X=Y. In der Definition jedoch geht es darum, ob man dies soll. Es ist durchaus denkbar, dass man ein Isogedöns von Visovasvol als Visovasvol benutzen soll. Ich vermisse allerdings in der Definition eine Angabe, wer denn festlegt ob der Stoff X als Stoff Y verwendet werden soll.

Montag, 19. September 2011

Warum wir existieren

Ich glaube, dass alles existiert, was mathematisch möglich ist.
Damit ist die Frage, warum es uns gibt, leicht beantwortet: Weil ein Universum möglich ist, in dem wir möglich sind.

Sonntag, 18. September 2011

Die Zukunftsperspektive des Kommunismus

Die Marktwirtschaft hat sich scheinbar als dem Kommunismus überlegen erwiesen. Dies mag für den Bereich der Warenwirtschaft so sein.
Mehr und mehr jedoch entwickeln wir uns zu einer Informationsgesellschaft.
Und zum Wesen der Information gehört, dass sie praktisch ohne Kosten vervielfältigt werden kann. D.h. Information ist ein Allgemeingut. Dies beinhaltet Musik, Filme, Software und jegliche Erfindungen oder Know-How.
Bisher werden Gesetze geschaffen, die darauf abzielen, Musik, Filme, Programme usw. wie materielle Waren zu behandeln. Kopieren wird verboten. Dieses Modell widerspricht jedoch der Natur der Dinge und wird daher keinen Bestand haben.

Wikipedia, Linux uvm. zeigen, dass viele Menschen gerne etwas Produktives tun. Vermutlich liegt das sogar im Wesen des Menschen.

Samstag, 29. Januar 2011

Was das Fragezeichen tat, nachdem es die Antwort gefunden hatte

Als das Fragezeichen eine (vorläufige) Antwort gefunden hatte, war es froh und sehr erleichtert, dass es sich jetzt nicht mehr seinen Kopf (oder was auch immer es war, mit dem es dachte) zerbrechen musste.
Es tat nun einfach das, wozu es gerade Lust hatte.
Es saß z.B. herum - und wenn jemand es fragte, was es da tat, dann sagte es manchmal, einfach so zum Spaß: Ich meditiere.
Und wenn jemand ihm etwas mitteilen wollte, dann hörte es aufmerksam zu, solange es Lust dazu hatte.
Und wenn jemand es aufforderte, zu sprechen, dann sagte es etwas, aber nur falls und solange es ihm Spaß machte.
Kurz gesagt: Es genoss einfach das Leben.
Ja, nun, da es die Antwort kannte, konnte es das.

Die kürzeste bisher gefundene Antwort auf die Frage...

...aller Fragen habe die Länge l und sei ausgedrückt in einem Alphabet von n Zeichen.

Welche Eigenschaften haben l und n?

1. Die kürzeste Antwort enthält alle n Zeichen des Alphabets, daher ist l>=n.

2. Eines der Zeichen des Alphabets war das Fragezeichen. Folglich enthält auch die Antwort ein "?".

3. Bevor das Fragezeichen den Beweis gelesen hatte, war es unzufrieden mit allen Antworten, die es bis dahin gesehen hatte.

4. Nachdem das Fragezeichen den Beweis gelesen hatte, war es zufrieden, und hörte auf mit der ganzen Fragerei.

5. Es gibt 2 Möglichkeiten:

Fall 1:

Das Fragezeichen hat den Beweis selbst aufgeschrieben.

Fall 2:

Ein anderes Zeichen schrieb den Beweis auf und zeigte ihm dann dem Fragezeichen.

6. Um zu entscheiden, ob der Beweis korrekt war, prüfte das Fragezeichen den Beweis auf so viele Weisen, wie ihm einfielen, und zwar so lange, wie es zweifelte, ob er korrekt war.

7. Das heißt, nachdem das Fragezeichen den Beweis - den wir im folgenden als ! abkürzen wollen, überprüft hatte, zweifelte es nicht mehr daran, dass ! ihm etwas gezeigt hatte, was es vorher noch nicht wusste.

8. Deshalb konnte dann das Fragezeichen dem ! sagen, wozu ! gut war.

9. Damit hatten nun ? und ! beide die Antwort gefunden.

10. Wenn du eine kürzere oder bessere Antwort findest, teile sie mir bitte mit. Wenn ich eine solche finde, veröffentliche ich sie hier, falls möglich.

Eine mögliche Antwort auf die große Frage

Bald erkannten die Zeichen, dass die Frage, die sie beschäftigte, ziemlich knifflig war. Und so beschlossen sie, sich einmal alle zusammenzusetzen, um nach einer Antwort zu suchen.
Da keines von ihnen die Antwort kannte, probierten sie verschiedene Anordnungen der Zeichen durch und schauten, ob diese Zeichenfolgen eine befriedigende Antwort auf die Frage wären.
Also fingen sie an mit Zeichenfolgen wie:
"?1??111"
Und alle waren sich einig: Nein, das ist noch nicht die Antwort, die wir suchen.
Die Zeichenfolgen, die sie ausprobierten, wurden immer länger.
Endlich, eines Tages, fanden sie eine Zeichenfolge, die ziemlich klug aussah.
Das könnte die Antwort sein, meinten sie, und schauten und untersuchten sie.
Tatsächlich, die Zeichenfolge war ein Beweis dafür, dass kein Zeichen des Alphabets weggelassen werden konnte, ohne etwas Wichtiges zu verlieren: Nämlich die Fähigkeit, einen solchen Beweis aufzuschreiben.

Die Sage vom Fragezeichen

Es war einmal ein Zeichen. Dieses Zeichen war Teil eines Alphabets.
Lange hatte das Zeichen so vor sich hin existiert, doch irgendwie war es nicht ganz zufrieden.
Denn es wollte eine Antwort finden auf die Frage:
Wozu bin ich hier? Würde ohne mich nicht alles genauso gut funktionieren? Braucht das Alphabet mich wirklich?

Es hatte lange darüber nachgedacht, ohne eine Antwort auf diese Frage zu finden.
Schließlich wurde es ungeduldig, denn es wollte nicht einfach weiter existieren, ohne eine Antwort auf diese Frage zu kennen.

Ich möchte dieses Zeichen im folgenden das Fragezeichen nennen.

Da das Fragezeichen merkte, dass es alleine wohl keine Antwort auf seine Frage finden würde, ging es einfach zu einem der anderen Zeichen und fragte es:

Wozu bin ich hier?

Das Zeichen, das das Fragezeichen als erstes fragte - nennen wir es mal das Zeichen Nr. 1 - wusste keine Antwort.

Es sagte zum Fragezeichen: "Das ist eine gute Frage, die auch ich mir schon oft gestellt habe. Kannst du denn umgekehrt mir sagen, wozu ich nötig bin?"

Und das Fragezeichen antwortete: "Nein, auch das weiß ich nicht."

Und die beiden Zeichen gaben sich gegenseitig ein Versprechen:

Wenn eines von beiden eine Antwort auf die Frage des anderen finden würde, würde es ihm diese Antwort mitteilen.

Und dann machten sich die beiden Zeichen auf, um eine Antwort auf die beiden Fragen zu finden...
Die Frage: Wozu bin ich hier?
Und die Frage: Wozu ist derjenige hier, der mir diese Frage gestellt hat?

Sie gingen also ihrer Wege und fragten jedes der anderen Zeichen, die sie unterwegs trafen:
-Wozu bin ich da?
-Wozu ist das Zeichen da, das mir die Frage stellte?
-Und wozu all die Zeichen, die davor schon gefragt hatten?

Und die Zeichen, die sie trafen, taten das gleiche.

Und so fragten sich die Zeichen immer wieder gegenseitig...

Jetzt fragst du dich vielleicht:

Haben sie denn jemals eine Antwort erhalten?

Wie die Geschichte weitergeht, erfährst du in einem der nächsten Posts.

Ich muss nur erst jemanden finden, der es weiß...

Montag, 24. Januar 2011

Projekt 0. Eine Geschichte.

Es war einmal ein Universum.
In diesem, irgendwo, irgendwann, gab es einen Planeten.
Auf diesem entstand Leben.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich intelligente Lebewesen.
Lebewesen, die vielerlei Geräte bauten.
Geräte, um das Universum zu untersuchen und zu verstehen, und um aufzuschreiben, was sie herausfanden.

Eines Tages jedoch erkannten die Wesen, dass ihr Planet bald unbewohnbar werden würde. Sie wussten zwar, dass es viele andere Planeten im Universum gab, jedoch kannten sie keinen bewohnbaren Planeten, der nahe genug gewesen wäre, um dorthin umzusiedeln.

Das war traurig, denn die Wesen hatten im Laufe ihrer langen Geschichte vieles gelernt und verstanden, was sie für mitteilenswert hielten.
Also sammelten sie all dieses Wissen: alle großen und kleinen Werke ihrer Literatur, vor allem aber alle wissenschaftlichen Erkenntnisse. Und auch die Erbanlagen ihrer Art und vieler anderer Arten, die auf ihrem Planeten lebten oder einmal gelebt hatten.

All diese Daten packten sie auf kluge Weise zusammen in einen stabilen Behälter und brachten ihn auf eine Reise ins All. Auf einem Weg durch die Raum-Zeit, der darauf angelegt war, mit großer Wahrscheinlichkeit auf andere bewohnbare Planeten zu stoßen.