Mittwoch, 30. Juli 2008

Geschwafel 01

Der verbildete Mensch denkt: ich sollte...
Der gewöhnliche Mensch ist mit andern Dingen beschäftigt.
Der spirituelle Mensch bemüht sich, mind. eines der folgenden Dinge oder etwas ähnliches zu tun
-in der Gegenwart zu bleiben
-nicht zu werten
-den rechten Weg zu finden
-sich zu akzeptieren wie er ist
-sich weiterzuentwickeln
-Mitgefühl zu entwickeln
-sein Bewusstsein zu schulen
-sein Bewusstsein zu erkunden
-ökologisch zu leben
-...

Der weise Mensch (Typ W) hat den rechten Weg W gefunden. (W ∈ Menge der möglichen Wege.)

Der Fortgeschrittene der Stufe t (vom Typ W) ist den Weg W t Meter weit gegangen (t ist eine Zahl von 0 bis Länge des Weges W) .

Der Erleuchtete hat erkannt, was er ist.
Der Meister hat erkannt, was er ist, und kann es erklären.

Der Blobber kann etwas erklären, hat es aber nicht erfahren, sondern schwätzt nur anderen nach oder denkt sich was aus.

Bloggen und die spirituelle Entwicklung Teil 1

Kann Bloggen die spirituelle Entwicklung fördern?
a) die eigene:
-1) Am Computer sitzen könnte negativ sein.
-1.1) gesundheitliche Auswirkungen bei übermäßigen Sitzen
-1.2) bringt einen aus dem Körperempfinden ins Denken

1) Lernen durch Lehren
1.1) motiviert und 1.2) hilft,
sich gewisse Grundsätze in Erinnerung zu rufen

Sonntag, 6. Juli 2008

Das Tao fließt gemütlich

Das Tao fließt gemütlich dahin.
Es macht dir keine Vorschriften.
Wenn du dagegen ankämpfst,
bestraft es dich nicht.
Wenn du dich von ihm tragen lässt,
belohnt es dich nicht dafür.
Es fließt einfach weiter.
Sanft und geduldig zeigt es dir den Weg.

Sonntag

Sonntag - das ist der ideale Tag zum Nichts-Tun. Tatsächlich schreibt die jüdisch-christliche Tradition das so vor: am 7. Tage sollst du ruhen.
Falls du dich also noch irgendwie schuldig fühlen solltest wenn du faul bist, kannst du dir klar machen: Heute ist das Faulsein vorgeschrieben. Heute wäre es unmoralisch zu arbeiten.

Dies ist natürlich nur eine hilfsweise Lösung für christlich Beeinflusste. Der Taoist hat da eine andere Einstellung: Erstens wird das Nichts-Tun nicht vorgeschrieben, sondern man folgt einfach der inneren Natur. Dadurch überanstrengt man sich automatisch nicht.
Zweitens tut man das nicht nur sonntags, sondern jeden Tag.

Wie auch immer, heute ist ein guter Tag, das Nichts-Tun zu üben.
Ist das nicht langweilig? Vielleicht. Das gibt dir die Gelegenheit, zu erkunden wie Langeweile sich eigentlich anfühlt.

Du wirst erkennen, wovor du durch deine ständige Betriebsamkeit geflüchtet bist.

Freitag, 4. Juli 2008

Übung 2: ReinigungsRitual

Reinige einen Teil der Wohnung von Schmutz und Unnötigem.
Wenn du merkst, dass du in Gedanken bist, kehre behutsam ins Hier-und-Jetzt zurück.
(+50 Karma-Punkte)

Donnerstag, 3. Juli 2008

Faulheit als Weg?

Ich möchte jetzt den Titel dieses Blogs mal ein wenig erklären.
Was meine ich mit Faulheit? Sich den ganzen Tag nicht bewegen?
Nicht unbedingt.
Es geht um Nicht-Anstrengung.
In einem Buch, das ich gerade lese (The Mindful Way through Depression) ist davon die Rede, dass es zwei geistige Funktionsweisen (modes of mind) gibt: das Tun (doing mode) und das Sein (being mode).
Der "doing mode" ist gekennzeichnet durch kritisches Denken, Zielgerichtetheit, Bewerten; der "being mode" durch Wahrnehmen, Akzeptieren, Offenheit.
Außerdem gibt es zwei Arten, wie das Bewusstsein auf etwas ausgerichtet sein kann: Vermeiden (avoiding), oder ein freundlich-interessiertes Annähern (approaching).
Nun sind alle diese Funktionsweisen wohl in bestimmten Situationen nützlich. Langfristig gesünder ist jedoch der "being mode", und das Annähern.
Dieser "being mode" entspricht, glaube ich, ungefähr dem, was die Taoisten mit "Wu wei", dem Nicht-Handeln, meinen. Und ich sage dazu der Einfachheit halber (und um den wertenden Geist ein wenig zu provozieren) "Faulheit".
Das heißt nun nicht unbedingt, dass man bewegugslos daliegt, sondern dass man im Einklang mit sich selbst, mühelos, handelt; also das eigene Handeln quasi von selbst geschehen lässt; mit Achtsamkeit für den eigenen Körper.

Was mich am Christentum stört... (Teil 1)

Naja, vieles gefällt mir nicht am Christentum. Was ich heute kritisieren will, ist das Symbol und was damit zusammenhängt.
Die Christen haben sich als Symbol ein FolterInstrument gewählt - das Kreuz, an dem Jesus hängt. Sie meinen, dass durch sein Leiden für die Sünden der Menschen gebüßt wurde, oder sowas.
Also: Die Menschen sind schlecht, Gott war zornig darüber, und jemand musste bestraft werden. Dafür hat sich Jesus zur Verfügung gestellt.
So, als ob es eine bestimmte Menge an notwendigem Leiden gäbe, und einer müsste es übernehmen, um dadurch den anderen etwas Gutes zu tun.
Dem ist nicht so! Leiden an sich hat keinen spirituellen Wert und nützt niemandem.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Meinungsfreiheit

Ein ehemaliger Lehrer von mir sagte einmal, man sollte zu allem eine Meinung haben.
Nun gut, er war Politiker (obendrein von einer christlichen Partei), und von Politikern wird wohl tatsächlich erwartet, zu allem eine Meinung zu haben.
Was halten Sie von der String-Theorie?
Haben Neutrinos eine Ruhemasse?
(Nun, was sagt die Bibel dazu?)

Ich bevorzuge Meinungsfreiheit: Die Freiheit von jeglicher Meinung.

Dienstag, 1. Juli 2008

Übung 1

Damit du, lieber Leser, den optimalen Nutzen aus diesem Blog ziehen kannst, schlage ich ab und zu Übungen vor, die dich der Erleuchtung noch schneller näherbringen als das bloße Lesen dieses Blogs.
(Hinweis an Google-Bot: Du brauchst diese Übung nicht zu machen, da sie einen Körper voraussetzt.)

Spüre, wo in deinem Körper Anspannungen sitzen.

Gehe deinen ganzen Körper durch - ich zähle jetzt nicht alle Körperteile auf, da ich ja nicht weiß, zu welcher Lebensform du gehörst.
Spüre nur hin. Versuche nicht, etwas zu verändern.
Wenn du jedoch das Bedürfnis hast, dich zu bewegen, so lasse dies geschehen.

Nun spüre deinen Atem.

Gratuliere, du kriegst +5 Karma-Punkte.
(Wenn du z.B. vorher bei -125239 warst, bist du jetzt bei -125234.)
Wenn du all dein negatives Karma abgebaut hast, bist du erleuchtet.

Alles was man wissen muss?

Wie meinen regelmäßigen Lesern (also mir und dem Google-Bot) aufgefallen sein dürfte, habe ich heute die Blog-Beschreibung "Alles was man wissen muss" eingefügt.
Sicherlich fragt sich jetzt der eine oder andere meiner Leser (ja, lieber Google-Bot, pass jetzt gut auf), ob hier wirklich alles drin steht, was man wissen muss. Und ob man auch alles wissen muss, was hier drin steht.
Diese Fragen beantworte ich - wie alle Fragen - mit: Kommt auf die Definition an.
Wer ist man? Was heißt "müssen"? Was heißt "wissen"?
Es muss nämlich nicht jeder dasselbe wissen.
Z.B. jemand der im Dschungel lebt, muss vielleicht, um zu überleben, wissen, welche Pflanzen man essen kann. Da jedoch dieser Blog eh nur von dekadenten, zivilisationsverwöhnten Menschen und Programmen gelesen wird, braucht hier nix darüber zu stehen.

Außerdem weiß der Leser eh schon alles, was er wissen muss.
Beweis:
Fall 1: Leser lebt. Dann weiß er offenbar alles was er zum Leben wissen muss.
Fall 2: Leser lebt nicht. Dann wird er nicht an mangelndem Wissen sterben.

Folglich findet man in diesem Blog alles Wissen, das man noch zusätzlich (zu dem was man bereits hat) braucht - nämlich nichts.

Ich will nicht ausschließen, dass dieses Blog auch weiteres Wissen enthält, also solches das man nicht braucht, oder bereits hat. Ich versuche jedoch, dieses möglichst gering zu halten. Meine Blogeinträge sollen nicht das Wissen des Lesers mit unnötigen Ballast vergrößern, sondern sein Unwissen fördern.

Je mehr du in diesem Blog liest, desto weniger wirst du wissen.

Schon dadurch, dass du in dieser Zeit älter wirst, und vieles vergisst.

Weißt du, dass die Hauptstadt von Italien "Rom" heißt?
Falls ja: Hast du diese Information je für irgendeine Handlung oder Entscheidung gebraucht?
Um also zu deiner natürlichen Unwissenheit zurückzufinden, frage dich:
Kannst du dir wirklich sicher sein, dass es Italien überhaupt gibt?
Woraus besteht so ein Italien denn?
Sagt der Satz "Rom ist die Hauptstadt von Italien" eigentlich irgendetwas über die reale Welt aus? Oder ist es eine Definition?
Dies sind alles Fragen, deren Antwort man nicht kennen muss. Und die ich deshalb auch nicht beantworte.

In der Zeit, in der du dieses Post gelesen hast, sind schätzungsweise 233 deiner Neuronen vor Langeweile gestorben, und du hast 923 bit an Information vergessen. Gratuliere!

Das Unendliche - Teil 1

Warnhinweis: Dieser Blogeintrag enthält Mathematik.

Zunächst einmal ist es bemerkenswert, dass wir überhaupt über Unendlichkeit reden können, obwohl wir doch nur endlich viel sagen können.
Wir sagen z.B. 1,2,3,... und in den drei Pünktchen versteckt sich die Unendlichkeit der natürlichen Zahlen (die wir mit N bezeichnen). Und diese lassen sich sogar exakt beschreiben durch endlich viele Axiome.

Das erste, was man über unendliche Mengen wissen muss, ist, dass sie nicht kleiner werden, wenn man endlich viele Elemente entfernt. Z.B. ist die Menge 2, 3, 4,... genauso groß wie die Menge 1, 2, 3,.... Genauer gesagt: man kann die Elemente der einen Menge denen der anderen Menge eindeutig zuordnen, indem man z.B. die Zahl n auf n-1 abbildet.
Jedoch sind nicht alle unendlichen Mengen gleich groß. Nach einem grundlegenden Satz von Cantor ist die Menge aller Teilmengen einer Menge M größer als die Menge M. Deshalb gibt es unendlich viele Stufen der Unendlichkeit, immer größere unendliche Mengen.
Die natürlichen Zahlen bilden die kleinste Stufe - die sogenannte abzählbare Unendlichkeit.

Die Menge aller Teilmengen von N ist genauso groß wie die Menge aller reellen Zahlen; das sind so Zahlen wie 0,3757858945... oder π=3,141459... . Hier haben wir schon eine Schwierigkeit: Wir können eine Zahl wie 0,3757858945... nicht genau angeben - wir müssten unendlich viele Ziffern hinschreiben. Es sei denn, diese Zahl hat irgendeine besondere Eigenschaft, durch die sie sich eindeutig beschreiben lässt. Z.B. hat π solche Eigenschaften; es gibt Algorithmen, die π mit beliebiger Genauigkeit berechnen. Ein solcher Algorithmus ist eine endliche exakte Beschreibung dieser Zahl.

Wieviele Zahlen lassen sich exakt beschreiben?
Eine solche Beschreibung besteht aus endlich vielen Zeichen aus einem endlichen Alphabet.
Es gibt nur abzählbar viele solche Zeichenfolgen.
Also gibt es auch nur abzählbar viele solche Zahlen.
Daraus folgt, dass die meisten reellen Zahlen sich nicht eindeutig beschreiben lassen.