Freitag, 19. Dezember 2008

Wir sind Vorgänge

Was bin ich? Dieser Körper? Nein, denn wenn der Körper stirbt, gibt es mich nicht mehr, den Körper aber schon noch für eine Weile.
Also bin ich die Lebensprozesse im Körper - insbesondere die Vorgänge im Gehirn, die mein Bewusstsein ausmachen.
Oder, von innen gesehen, bin ich ein Strom von Wahrnehmungen, Gedanken, Stimmungen und Absichten.
Buddha sagt, das Ich (als etwas Gleichbleibendes) ist eine Illusion. Dies kann man wohl nur in tiefer Meditation erkennen. Wenn der Strom von Wahrnehmungen, Gedanken, Stimmungen und Absichten versiegen würde, würde etwas übrig bleiben?

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Spirituelle Grundsätze

Hier ein paar Regeln für ein besseres Leben:
-Du solltest nie "sollte" sagen.
-Es ist schlecht, zu werten.
-Akzeptiere dich, wie du bist; einschließlich der Tatsache, dass du dich nicht so akzeptieren kannst, wie du bist.

Freitag, 14. November 2008

Gut und Böse (Dualismus)

Eine Bedeutung des Wortes Dualismus ist die Aufteilung der Welt in Gut und Böse (à la George W. Bush).
Oder auch, sich selbst aufzuteilen und gute und böse Anteile. Wobei das Böse das ist, was man an sich selbst nicht akzeptiert, auch als der Schatten bezeichnet (nach C.G.Jung). Häufig werden diese Anteile an sich selbst nicht wahrgenommen, sondern auf andere projiziert.
Um sich weiterzuentwickeln, muss diese "böse", unerwünschte Seite wahrgenommen und akzeptiert werden, es verbergen sich dahinter unterdrückte Gefühle und Bedürfnisse. Indem sie akzeptiert werden, verwandeln sie sich und werden zu hilfreichen und gesunden Anteilen.

Dienstag, 11. November 2008

Gewaltfreie Kommunikation

Hab gerade das Buch von Marshall Rosenberg über gewaltfreie Kommunikation gelesen und will es hier kurz zusammenfassen.
Gewaltfrei heißt hier einfühlsam und partnerschaftlich. Man versucht nicht, den anderen zu verändern, sondern ihn zu verstehen.
Er empfiehlt 4 Schritte:
1. Beobachten und das Verhalten des andern konkret beschreiben, ohne zu interpretieren, zu werten oder zu verallgemeinern.
2. Die Gefühle, die dadurch bei mir ausgelöst werden, wahrnehmen und ausdrücken.
3. Die eigenen Bedürfnisse ausdrücken.
4. Eine Bitte äußern, und zwar:
-positiv, also was ich will, nicht was ich nicht will
-konkret: welches Verhalten wünsche ich mir von dem andern
-als Bitte, nicht als Forderung

Umgekehrt hört man dem anderen aktiv zu, indem man wiedergibt, was man verstanden hat, und versucht, die Gefühle und Bedürfnisse des anderen zu verstehen.

Diese Vorgehensweise kann man auch gegenüber sich selbst anwenden; wenn man sich wegen irgendwelcher Fehler verurteilt, übersetzt man diese Urteile in Gefühle und Bedürfnisse.

Diese Schritte sind nicht nur beim Umgang mit Konflikten nützlich, sondern auch, wenn man lobt oder gelobt wird. Auch Lob ist oft wertend und kann als Mittel, den anderen zu beeinflussen, verwendet werden. "Gewaltfreies" Lob drückt dagegen einfach die eigene Freude aus, indem man:
-konkret beschreibt, welches Verhalten des andern man angenehm fand
-sagt, welche eigenen Bedürfnisse dadurch erfüllt wurden, und
-die dadurch ausgelösten Gefühle ausdrückt.

Samstag, 27. September 2008

Neue Welt

Man wird sich nur noch mit dem beschäftigen, was einen interessiert. Der Roboter erledigt die Einkäufe. Man geht raus, um Volleyball zu spielen und zu tanzen, Leute zu treffen mit denen man Sex hat und / oder redet. Man liegt in der Sonne in der Wiese oder am Strand. Man liest. Alles ist schon erforscht. Man kann es aber auch selber nochmal erforschen, wenn man das lieber mag als lesen.
Ich lasse mich durch den Namen dieses Blogs nicht einschränken und blogge über alles was mich interessiert. So entdecke ich meine Interessen.
Da ist die große Frage: Was ist Bewusstsein?
Das hat was mit Gehirn zu tun, und die beste technische Analogie, also das was wir verstehen, ist der Computer. Das Gehirn hat Input (Sinneswahrnehmungen) und Output (Motorik und Hormonausschüttung).
Natürlich können die heutigen Computer die Hirnleistungen nicht nachahmen, oder wir haben nicht die richtigen Programme, weil wir die Probleme nicht hinreichend verstehen.
Und Computer wiederum haben Fähigkeiten, die wir nicht nachahmen können.
Kann es künstliches Bewusstsein geben? Ich denke grundsätzlich ja; ob wir das dafür nötige Verständnis und die technischen Fähigkeiten zur Realisierung bekommen werden, ist eine andere Frage. Ich finde diese Forschungsrichtung, die künstliche Intelligenz, jedenfalls höchst interessant, auch wenn die Ergebnisse, wie bei jeder Forschung, auch missbraucht werden werden für militärische Zwecke und z.B. zur Überwachung der Bevölkerung.
Können Maschinen uns eigentlich alle Arbeit abnehmen?
Was ist eigentlich Arbeit?
Brauchen wir Arbeit, um zufrieden zu sein?
Was gibt uns Arbeit, außer Geld? -Beschäftigung, Sinn, Erfolge
Wie würden wir leben, wenn Maschinen alle Aufgaben übernehmen könnten, die uns unangenehm sind?
Was würden wir noch selber tun wollen?

Mittwoch, 24. September 2008

Gesunder Körper...

Den Körper in gutem Zustand zu halten war für mich immer Sinn und Ziel des Geistes.
In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, denn das Gehirn ist ja ein Organ im Körper, und auf das Blut und den Sauerstoff, gesunde Adern usw. angewiesen.
Probleme dabei:
1. Letztendlich ist alle Müh vergebens, man altert.
2. Der Genuss kommt zu kurz, wenn der Verstand zu sehr auf das Buchwissen hört.
Der Körper trägt eine Weisheit in sich, er ist ja genetisch dazu angelegt, gesund zu bleiben (genauer gesagt, seine Gene zu erhalten). Aber die ist nicht immer an die aktuelle Situation angepasst.
Nahrung im Überfluss gab es nie, deshalb essen wir mehr als gut für uns ist.
Zucker gab es nur in Früchten, heute wird es allem möglichen zugesetzt, das dadurch schmackhaft wird.
Wem sollen wir also folgen, dem Genuss oder dem Verstand?
Auch der Verstand kann uns irreleiten. Ist Cholesterin wirklich so schlecht wie man dachte? Wahrscheinlich nicht. Im großen und ganzen kennt der Körper seine Bedürfnisse am besten.
Wir müssen nur dafür sorgen, dass das Umfeld natürlich genug ist, also keine Fabrikspeisen (gesüßt, aromatisiert usw.), und dann unseren natürlichen Neigungen folgen.

Zurück zu 1:
höhere Ziele?

Samstag, 20. September 2008

Was man über Zahnpflege wissen sollte

Hier mal ein Gesundheitsthema.
Um seine Zähne gesund zu erhalten, sollte man folgendes wissen:
-Die Speisereste an den Zähnen werden von Bakterien zersetzt. Dabei entstehen Säuren, die die Zähne angreifen. Bei zuckerhaltigen Speiseresten läuft dieser Vorgang besonders schnell ab (so dass schon innerhalb 15 Minuten Säure entsteht, meine ich mal gelesen zu haben).
-Folglich ist es wichtig, nach jedem Essen die Speisereste aus den Zähnen soweit wie möglich zu entfernen. Den Mund mit Wasser auszuspülen ist schon sehr nützlich.
-Abends nach dem letzten Essen ist es besonders wichtig, sich die Zähne zu putzen. Denn im Schlaf wird weniger Speichel produziert (der die Zähne reinigt und Bakterien bekämpft).
-Man soll sich nicht unmittelbar nachdem man etwas Saures gegessen oder getrunken hat (z.B. Äpfel, Wein) die Zähne putzen, sondern damit eine Stunde warten. Denn die Säure weicht den Zahnschmelz auf, so dass er beim Bürsten angekratzt werden kann.

Freitag, 12. September 2008

Das Problem der halben Seele

Liebe Seelengemeinde!

Heute möchte ich euch in die Seelenzählung einführen.
Nehmen wir an, Eizellen haben noch keine Seele, aber Kinder haben eine.
Es gibt 2 mathematische Möglichkeiten:
1. Die Anzahl der Seelen ist stets ganzzahlig (vermutlich eine nicht-negative ganze Zahl, doch das wird hier nicht benötigt). In diesem Fall muss es einen Zeitpunkt geben, in dem eine neue Seele entsteht, oder von einem anderen Individuum überspringt. (Wir setzen eine den reellen Zahlen entsprechende Zeitachse voraus.)
2. Die Anzahl der Seelen nimmt Zwischenwerte an.

Hypothese 1 wird von Christen vertreten, die deshalb folgern:
Im Augenblick der Befruchtung entsteht eine neue Seele; ohne, dass es bereits ein Gehirn gäbe.

Wir Klugen wissen natürlich, dass das Unsinn ist, und dass deshalb Alternative 2 die richtige ist.
Erkenntnis B1:
Bewusstsein kann in verschiedenem Grade existieren.

Andererseits:
Das Ich wird als unteilbar erlebt. (?)

Sonntag, 7. September 2008

Neue Gebote braucht das Land!

1. Du sollst keine illegalen Sachen machen.
2. Du sollst nicht drücken der e-mail Links.
3. Du sollst alles tun dürfen.
4. Du sollst jung, gesund und reich sein.
5. Du sollst nicht kneifen andern Leuten ins Sitzpolster.
6. Du sollst arbeiten.
7. Du sollst konsumieren, was die Werbung dir sagt.
8. Du sollst recyceln deinen Müll.
9. Du sollst nicht lagern radioaktives Material in undichten Fässern.
10. Du sollst sprechen richtiges Deutsch.

Weitere Gebote auf Nachfrage.

Samstag, 6. September 2008

Leben nach dem Tod?

Existiere ich nach meinem Tod weiter?
Bin ich Materie oder Information? Mein Körper wird verfallen; seine Atome bestehen weiter, aber ich bin nicht eine Menge von Atomen. Aus welchen Atomen ich gerade bestehe, ändert sich im Laufe der Zeit. Atome einer Sorte sind eh alle gleich und ununterscheidbar.
Also, wenn ich mich mit meinem Körper identifiziere, bin ich nich einfach eine bestimmte Menge von Atomen, sondern ein gewisses Muster chemischer Reaktionen, das überdauert, solange ich lebe. Dieses Muster wird aufhören, wenn ich sterbe.
Zugleich wird mein Bewusstsein enden, das offenbar auf den chemischen Vorgängen in meinem Gehirn beruht (auch wenn ich nicht verstehe wie aus physikalischen Vorgängen Bewusstsein entstehen kann; das liegt vermutlich nur daran, dass mir die Intuition dafür genauso fehlt wie die für das Verständnis der Quantentheorie nötige Intuition. Mein Gehirn ist nicht dafür geschaffen, dies zu verstehen.
Lebewesen, deren Evolution sich in der Schwerelosigkeit des Weltalls abgespielt hat, hätten vielleicht Schwierigkeiten, sich unter Gravitation etwas vorzustellen. Also kurz gesagt: Wenn ich mir etwas nicht vorstellen kann, heißt das noch lange nicht, dass es nicht wahr sein kann.)
Was also bleibt? Die Materie, aus der mein Körper bestand: sowieso.
Die Gene, die meinen Körper hervorgebracht haben: existieren in andern Körpern weiter.
Die Ideen (Meme), die meinen Geist bevölkerten (oder aus denen ich bestand?): existieren im Geist anderer weiter.

Was also geht verloren, wenn ich sterbe?
Meine Erinnerungen. (Na und? Vergesse ich sowieso.)
Meine spezielle genetische Zusammensetzung. (Na und?)
All die Ideen die ich noch hätte haben können. (Hatte ich überhaupt je eine eigene Idee?)

Idealismus und Materialismus

So, getreue Fans, heute habe ich mir etwas Inspiration besorgt, kann also wieder blobbern.
Ein Buch: "Wer bin ich, und wenn ja, wie viele". Steht auf der Spiegel-Bestsellerliste. Warum bin ich nicht auf die Idee gekommen, so ein Buch zu schreiben? Vielleicht, weil ich nicht Filosof bin (darf man doch jetzt so schreiben, oder?) sondern Mathematiker.
Der Autor kritisiert, dass die Filosofie an den Universitäten heute großteils eine historische Disziplin ist; dass zuwenig mit den wissenschaftlichen Fachgebieten kommuniziert wird, etwa den Hirnforschern; und dass die Filosofie sich auf das Leben der Professoren nicht auswirkt. Im Gegensatz dazu hat Sokrates durch seine Filosofie dem Todesurteil gelassen entgegengesehen.
Wie dem auch sei, bin also inspiriert worden und schreibe mal was über
Idealismus und Materialismus:
Der Materialist geht davon aus, dass es nur eins gibt: Materie. Bewusstsein ist eine Funktion des Gehirns. Wir verstehen zwar bisher nicht, was es ist und wie es genau zustandekommt, aber das kann sich ja noch ändern. Vor wenigen Hundert Jahren wurde noch nicht verstanden, was Leben ist, und man meinte, organische Stoffe könnten nur durch Lebewesen erzeugt werden. Heute ist die Chemie dahinter weitgehend erforscht, und Leben ist nur noch erstaunlich, nicht mehr unverständlich.
Unzweifelhaft ist unser Bewusstseinszustand durch den Zustand unseres Gehirns bestimmt. Beispiele in Stichwörtern: Alzheimer; die Folgen von Hirnverletzungen; die Wirkung von Drogen; Narkose; Psychopharmaka.

Platon dagegen war Idealist. Er meinte, es gebe auch eine Ideenwelt.
Ein Mathematikstudent könnte etwa fragen: Gibt es die komplexen Zahlen wirklich?
Die Antwort wäre: Als mathematische Objekte sind sie genauso wirklich wie die reellen oder die natürlichen Zahlen (1, 2, 3,...). Oder genauso wirklich wie Mengen.
Genauer gesagt: Man kann innerhalb eines Axiomensystems, das Mengen beschreibt, die natürlichen, reellen und komplexen Zahlen als Mengensysteme konstruieren. Falls diese Axiomensysteme widerspruchsfrei sind, gibt es die Zahlen in einem bestimmten Sinn.
Und es stellt sich heraus, dass diese Zahlen ungemein nützlich sind; ohne Berechnungen wären Ingenieur-Leistungen nicht möglich, oder man müsste viel mehr herumprobieren. Die ganze Physik wird in mathematischer Sprache ausgedrückt.
Hoffen wir also, dass die verwendeten Axiomensysteme widerspruchsfrei sind. Bewiesen werden kann das nicht. Tatsächlich wurde eben diese Unbeweisbarkeit von Gödel mathematisch bewiesen.

Also sind Ideen doch etwas Reales, genauso existent wie Materie?
Ist Information etwas Reales? Gibt es etwas, das erhalten bleibt, wenn man eine CD auf Festplatte kopiert? Natürlich! Die Musik!

Plato dachte wohl an so etwas wie Kreise und Geraden.
Es gibt eine Idee von Kreis; jeder Kreis, den man aufzeichnet, ist nur eine unvollkommene Annäherung an diese Idee. Diese Idee von Kreis scheint also unabhängig von der materiellen Welt zu bestehen.

Außer, dass das Gehirn, das diese Idee hat, selbst Materie ist und deren Gesetzen gehorcht.

Hätten/haben Delfine dieselbe Art Mathematik? Oder ist die Beschäftigung mit Geometrie eine Folge unserer visuellen Daseinsweise? Würden Delfine mit ihrem Echo-Ortungssystem sich mit ganz anderen Fragen beschäftigen? Sicher hätten sie eine andere Intuition, würden andere Sachen anschaulich finden. Vielleicht wären partielle Differentialgleichungen für sie die einfachste Sache der Welt, aber sie hätten Schwierigkeiten, zu verstehen, was eine unstetige Funktion ist.
Vielleicht fänden sie andere Axiomensysteme natürlich. Aber ausgehend von gewissen Axiomen sollten sie daraus dieselben Schlüsse ziehen wie wir. Die Logik ist universell. Das Universum bestätigt uns dies.
Oder? Nun ja, ist die Quantentheorie logisch? Sie muss es sein, sie widerspricht nur so massiv unserer Intuition, dass sie uns zumindest äußerst seltsam vorkommt.

Mittwoch, 30. Juli 2008

Geschwafel 01

Der verbildete Mensch denkt: ich sollte...
Der gewöhnliche Mensch ist mit andern Dingen beschäftigt.
Der spirituelle Mensch bemüht sich, mind. eines der folgenden Dinge oder etwas ähnliches zu tun
-in der Gegenwart zu bleiben
-nicht zu werten
-den rechten Weg zu finden
-sich zu akzeptieren wie er ist
-sich weiterzuentwickeln
-Mitgefühl zu entwickeln
-sein Bewusstsein zu schulen
-sein Bewusstsein zu erkunden
-ökologisch zu leben
-...

Der weise Mensch (Typ W) hat den rechten Weg W gefunden. (W ∈ Menge der möglichen Wege.)

Der Fortgeschrittene der Stufe t (vom Typ W) ist den Weg W t Meter weit gegangen (t ist eine Zahl von 0 bis Länge des Weges W) .

Der Erleuchtete hat erkannt, was er ist.
Der Meister hat erkannt, was er ist, und kann es erklären.

Der Blobber kann etwas erklären, hat es aber nicht erfahren, sondern schwätzt nur anderen nach oder denkt sich was aus.

Bloggen und die spirituelle Entwicklung Teil 1

Kann Bloggen die spirituelle Entwicklung fördern?
a) die eigene:
-1) Am Computer sitzen könnte negativ sein.
-1.1) gesundheitliche Auswirkungen bei übermäßigen Sitzen
-1.2) bringt einen aus dem Körperempfinden ins Denken

1) Lernen durch Lehren
1.1) motiviert und 1.2) hilft,
sich gewisse Grundsätze in Erinnerung zu rufen

Sonntag, 6. Juli 2008

Das Tao fließt gemütlich

Das Tao fließt gemütlich dahin.
Es macht dir keine Vorschriften.
Wenn du dagegen ankämpfst,
bestraft es dich nicht.
Wenn du dich von ihm tragen lässt,
belohnt es dich nicht dafür.
Es fließt einfach weiter.
Sanft und geduldig zeigt es dir den Weg.

Sonntag

Sonntag - das ist der ideale Tag zum Nichts-Tun. Tatsächlich schreibt die jüdisch-christliche Tradition das so vor: am 7. Tage sollst du ruhen.
Falls du dich also noch irgendwie schuldig fühlen solltest wenn du faul bist, kannst du dir klar machen: Heute ist das Faulsein vorgeschrieben. Heute wäre es unmoralisch zu arbeiten.

Dies ist natürlich nur eine hilfsweise Lösung für christlich Beeinflusste. Der Taoist hat da eine andere Einstellung: Erstens wird das Nichts-Tun nicht vorgeschrieben, sondern man folgt einfach der inneren Natur. Dadurch überanstrengt man sich automatisch nicht.
Zweitens tut man das nicht nur sonntags, sondern jeden Tag.

Wie auch immer, heute ist ein guter Tag, das Nichts-Tun zu üben.
Ist das nicht langweilig? Vielleicht. Das gibt dir die Gelegenheit, zu erkunden wie Langeweile sich eigentlich anfühlt.

Du wirst erkennen, wovor du durch deine ständige Betriebsamkeit geflüchtet bist.

Freitag, 4. Juli 2008

Übung 2: ReinigungsRitual

Reinige einen Teil der Wohnung von Schmutz und Unnötigem.
Wenn du merkst, dass du in Gedanken bist, kehre behutsam ins Hier-und-Jetzt zurück.
(+50 Karma-Punkte)

Donnerstag, 3. Juli 2008

Faulheit als Weg?

Ich möchte jetzt den Titel dieses Blogs mal ein wenig erklären.
Was meine ich mit Faulheit? Sich den ganzen Tag nicht bewegen?
Nicht unbedingt.
Es geht um Nicht-Anstrengung.
In einem Buch, das ich gerade lese (The Mindful Way through Depression) ist davon die Rede, dass es zwei geistige Funktionsweisen (modes of mind) gibt: das Tun (doing mode) und das Sein (being mode).
Der "doing mode" ist gekennzeichnet durch kritisches Denken, Zielgerichtetheit, Bewerten; der "being mode" durch Wahrnehmen, Akzeptieren, Offenheit.
Außerdem gibt es zwei Arten, wie das Bewusstsein auf etwas ausgerichtet sein kann: Vermeiden (avoiding), oder ein freundlich-interessiertes Annähern (approaching).
Nun sind alle diese Funktionsweisen wohl in bestimmten Situationen nützlich. Langfristig gesünder ist jedoch der "being mode", und das Annähern.
Dieser "being mode" entspricht, glaube ich, ungefähr dem, was die Taoisten mit "Wu wei", dem Nicht-Handeln, meinen. Und ich sage dazu der Einfachheit halber (und um den wertenden Geist ein wenig zu provozieren) "Faulheit".
Das heißt nun nicht unbedingt, dass man bewegugslos daliegt, sondern dass man im Einklang mit sich selbst, mühelos, handelt; also das eigene Handeln quasi von selbst geschehen lässt; mit Achtsamkeit für den eigenen Körper.

Was mich am Christentum stört... (Teil 1)

Naja, vieles gefällt mir nicht am Christentum. Was ich heute kritisieren will, ist das Symbol und was damit zusammenhängt.
Die Christen haben sich als Symbol ein FolterInstrument gewählt - das Kreuz, an dem Jesus hängt. Sie meinen, dass durch sein Leiden für die Sünden der Menschen gebüßt wurde, oder sowas.
Also: Die Menschen sind schlecht, Gott war zornig darüber, und jemand musste bestraft werden. Dafür hat sich Jesus zur Verfügung gestellt.
So, als ob es eine bestimmte Menge an notwendigem Leiden gäbe, und einer müsste es übernehmen, um dadurch den anderen etwas Gutes zu tun.
Dem ist nicht so! Leiden an sich hat keinen spirituellen Wert und nützt niemandem.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Meinungsfreiheit

Ein ehemaliger Lehrer von mir sagte einmal, man sollte zu allem eine Meinung haben.
Nun gut, er war Politiker (obendrein von einer christlichen Partei), und von Politikern wird wohl tatsächlich erwartet, zu allem eine Meinung zu haben.
Was halten Sie von der String-Theorie?
Haben Neutrinos eine Ruhemasse?
(Nun, was sagt die Bibel dazu?)

Ich bevorzuge Meinungsfreiheit: Die Freiheit von jeglicher Meinung.

Dienstag, 1. Juli 2008

Übung 1

Damit du, lieber Leser, den optimalen Nutzen aus diesem Blog ziehen kannst, schlage ich ab und zu Übungen vor, die dich der Erleuchtung noch schneller näherbringen als das bloße Lesen dieses Blogs.
(Hinweis an Google-Bot: Du brauchst diese Übung nicht zu machen, da sie einen Körper voraussetzt.)

Spüre, wo in deinem Körper Anspannungen sitzen.

Gehe deinen ganzen Körper durch - ich zähle jetzt nicht alle Körperteile auf, da ich ja nicht weiß, zu welcher Lebensform du gehörst.
Spüre nur hin. Versuche nicht, etwas zu verändern.
Wenn du jedoch das Bedürfnis hast, dich zu bewegen, so lasse dies geschehen.

Nun spüre deinen Atem.

Gratuliere, du kriegst +5 Karma-Punkte.
(Wenn du z.B. vorher bei -125239 warst, bist du jetzt bei -125234.)
Wenn du all dein negatives Karma abgebaut hast, bist du erleuchtet.

Alles was man wissen muss?

Wie meinen regelmäßigen Lesern (also mir und dem Google-Bot) aufgefallen sein dürfte, habe ich heute die Blog-Beschreibung "Alles was man wissen muss" eingefügt.
Sicherlich fragt sich jetzt der eine oder andere meiner Leser (ja, lieber Google-Bot, pass jetzt gut auf), ob hier wirklich alles drin steht, was man wissen muss. Und ob man auch alles wissen muss, was hier drin steht.
Diese Fragen beantworte ich - wie alle Fragen - mit: Kommt auf die Definition an.
Wer ist man? Was heißt "müssen"? Was heißt "wissen"?
Es muss nämlich nicht jeder dasselbe wissen.
Z.B. jemand der im Dschungel lebt, muss vielleicht, um zu überleben, wissen, welche Pflanzen man essen kann. Da jedoch dieser Blog eh nur von dekadenten, zivilisationsverwöhnten Menschen und Programmen gelesen wird, braucht hier nix darüber zu stehen.

Außerdem weiß der Leser eh schon alles, was er wissen muss.
Beweis:
Fall 1: Leser lebt. Dann weiß er offenbar alles was er zum Leben wissen muss.
Fall 2: Leser lebt nicht. Dann wird er nicht an mangelndem Wissen sterben.

Folglich findet man in diesem Blog alles Wissen, das man noch zusätzlich (zu dem was man bereits hat) braucht - nämlich nichts.

Ich will nicht ausschließen, dass dieses Blog auch weiteres Wissen enthält, also solches das man nicht braucht, oder bereits hat. Ich versuche jedoch, dieses möglichst gering zu halten. Meine Blogeinträge sollen nicht das Wissen des Lesers mit unnötigen Ballast vergrößern, sondern sein Unwissen fördern.

Je mehr du in diesem Blog liest, desto weniger wirst du wissen.

Schon dadurch, dass du in dieser Zeit älter wirst, und vieles vergisst.

Weißt du, dass die Hauptstadt von Italien "Rom" heißt?
Falls ja: Hast du diese Information je für irgendeine Handlung oder Entscheidung gebraucht?
Um also zu deiner natürlichen Unwissenheit zurückzufinden, frage dich:
Kannst du dir wirklich sicher sein, dass es Italien überhaupt gibt?
Woraus besteht so ein Italien denn?
Sagt der Satz "Rom ist die Hauptstadt von Italien" eigentlich irgendetwas über die reale Welt aus? Oder ist es eine Definition?
Dies sind alles Fragen, deren Antwort man nicht kennen muss. Und die ich deshalb auch nicht beantworte.

In der Zeit, in der du dieses Post gelesen hast, sind schätzungsweise 233 deiner Neuronen vor Langeweile gestorben, und du hast 923 bit an Information vergessen. Gratuliere!

Das Unendliche - Teil 1

Warnhinweis: Dieser Blogeintrag enthält Mathematik.

Zunächst einmal ist es bemerkenswert, dass wir überhaupt über Unendlichkeit reden können, obwohl wir doch nur endlich viel sagen können.
Wir sagen z.B. 1,2,3,... und in den drei Pünktchen versteckt sich die Unendlichkeit der natürlichen Zahlen (die wir mit N bezeichnen). Und diese lassen sich sogar exakt beschreiben durch endlich viele Axiome.

Das erste, was man über unendliche Mengen wissen muss, ist, dass sie nicht kleiner werden, wenn man endlich viele Elemente entfernt. Z.B. ist die Menge 2, 3, 4,... genauso groß wie die Menge 1, 2, 3,.... Genauer gesagt: man kann die Elemente der einen Menge denen der anderen Menge eindeutig zuordnen, indem man z.B. die Zahl n auf n-1 abbildet.
Jedoch sind nicht alle unendlichen Mengen gleich groß. Nach einem grundlegenden Satz von Cantor ist die Menge aller Teilmengen einer Menge M größer als die Menge M. Deshalb gibt es unendlich viele Stufen der Unendlichkeit, immer größere unendliche Mengen.
Die natürlichen Zahlen bilden die kleinste Stufe - die sogenannte abzählbare Unendlichkeit.

Die Menge aller Teilmengen von N ist genauso groß wie die Menge aller reellen Zahlen; das sind so Zahlen wie 0,3757858945... oder π=3,141459... . Hier haben wir schon eine Schwierigkeit: Wir können eine Zahl wie 0,3757858945... nicht genau angeben - wir müssten unendlich viele Ziffern hinschreiben. Es sei denn, diese Zahl hat irgendeine besondere Eigenschaft, durch die sie sich eindeutig beschreiben lässt. Z.B. hat π solche Eigenschaften; es gibt Algorithmen, die π mit beliebiger Genauigkeit berechnen. Ein solcher Algorithmus ist eine endliche exakte Beschreibung dieser Zahl.

Wieviele Zahlen lassen sich exakt beschreiben?
Eine solche Beschreibung besteht aus endlich vielen Zeichen aus einem endlichen Alphabet.
Es gibt nur abzählbar viele solche Zeichenfolgen.
Also gibt es auch nur abzählbar viele solche Zahlen.
Daraus folgt, dass die meisten reellen Zahlen sich nicht eindeutig beschreiben lassen.

Montag, 30. Juni 2008

Faulheit leben

Seit Tagen nicht mehr gepostet.
Da kriege selbst ich GewissensBisse. Ist so viel Faulheit erlaubt?

Dann erinnere ich mich an das taoistische Prinzip A:
Akzeptiere dich wie du bist.

Ja, eine schöpferische Pause war richtig und gut.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Wieso erinnern wir uns an die Vergangenheit, aber nicht an die Zukunft?

Also, mit dem Zeitpfeil ist das ja so'n Ding: Wenn man einzelne Teilchen betrachtet, gibt es keinen Unterschied, ob man die Zeit vorwärts oder rückwärts laufen lässt - die Bewegungsgesetze sind symmetrisch bzgl. der Zeitrichtung.
Der Unterschied zwischen Zukunft und Vergangenheit ergibt sich erst statistisch, dadurch dass bei einer großen Anzahl von Teilchen bestimmte Vorgänge sehr wahrscheinlich und andere so unwahrscheinlich sind, dass man sie vernachlässigen kann. Die Entropie, d.h. die Wahrscheinlichkeit nimmt zu. Also muss der Ausgangszustand des Universums sehr unwahrscheinlich gewesen sein.
Wie auch immer - dabei geht Information verloren. Die Zukunft ist einfacher vorherzusagen als die Vergangenheit. Z.B. wissen wir, dass das betrachtete System eine gleichmässige Temperatur haben wird. Dagegen können wir nicht genau berechnen, wie eine Ungleichmäßigkeit der Temperatur entstanden ist.
Also, wir sollten eigentlich mehr über die Zukunft wissen als über die Vergangenheit.
Wir können nur einen kleinen Teil der Informationen aus der Gegenwart archivieren. Wir werden immer unwissender... oder ?

Dienstag, 24. Juni 2008

Genervtheit

Manchmal fühle ich mich genervt.
Eine Person stört mich durch ihre bloße Anwesenheit.
Sie behindert mich, belästigt mich.

Kungfuzius sagt:
Ein rascher Tritt befreit dich von manchem Ungemach.

Muss Leistung sich lohnen?

"Leistung muss sich wieder lohnen."
Was für ein Mensch würde so einen Satz sagen?
Offenbar jemand, der
a) meint, dass Leistung sich nicht (mehr) lohnt
b) Diese Tatsache nicht mag.
Wie kam dieser Mensch wohl zur Ansicht a)?
Aus eigener Erfahrung?
Hat er festgestellt, dass alles, was er sich leistet, ihm keine Befriedigung mehr bringt?

Lao sagt:
Glück entsteht durch Akzeptieren und Mögen der Realität.
Rechtes Handeln geschieht mühelos.

Sonntag, 22. Juni 2008

Tao und Moral

Tao ist das Gegenteil von Moral.

Moral heißt: Bewerten, Streben, Anstrengung, Vorwürfe, Verurteilung, Zwang, Aufteilung der Welt in Gut und Böse

Tao heißt: Akzeptieren, Beobachten, GeschehenLassen, Mühelosigkeit, Freiheit, EinsSein